Kaliummangel – wie kann er diagnostiziert werden? Wie kann man Kalium supplementieren?

Hypokaliämie ist der wichtigste Indikator für eine Kalium-Supplementierung. Die Vorteile der Supplementierung dieses Elements können jedoch auch bei Menschen beobachtet werden, die andere Symptome haben. Geschwollene Beine, ständige Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, zitternde Waden oder Oberschenkel – haben Sie eines oder mehrere der genannten Symptome? Stimmungsschwankungen und ein nicht regelmäßiger Herzschlag können bedeuten, dass in den Lebensmitteln, die sie zu sich nehmen, zu wenig Kalium enthalten ist.

WOZU BRAUCHEN WIR KALIUM?

Kalium ist eines der wichtigsten Elemente im Körper. Als Elektrolyt ist es für die richtige elektrische Spannung an den Zellmembranen und die Übertragung von elektrischen Impulsen zwischen den Zellen verantwortlich. Auf diese Weise steuert es die Tätigkeit der Muskeln, einschließlich des Herzmuskels und ist so für jeden Schlag verantwortlich. Durch seine Beteiligung am Entstehen  von Aminosäuren und Proteinen ist Kalium auch für den richtigen Bau der Muskeln und Muskelmasse sowie, da es ein Antagonist zu Magnesium ist, für den richtigen Muskeltonus verantwortlich.

Kalium hilft auch beim Ausscheiden von überschüssiger Flüssigkeit aus dem Körper, was heutzutage besonders wichtig ist, wenn zu viel Natrium aufgenommen wird, das es u.a. zur Flüssigkeitsretention und Ödem in den Gliedmaßen kommen kann. Kalium als Natriumantagonist reguliert die Wassermenge, reduziert Schwellungen und senkt gleichzeitig den Blutdruck. Durch die Kontrolle des Wasser- und Säure-Basen-Gleichgewichts wird die Homöostase im gesamten Körper aufrechterhalten.

GESTÖRTE KALIUMAUFNAHME UND -AUSSCHEIDUNG – HYPOKALIÄMIE

Die Aufnahme von Kalium erfolgt im Dünndarm, und das Hauptorgan, das seine Konzentration auf einem konstanten Niveau hält, sind die Nieren. Nur 8% der Kaliummenge werden über den Verdauungstrakt ausgeschieden. Dieser Wert steigt jedoch bei Patienten mit Niereninsuffizienz an. Zu viel Kalium, das aus dem Körper ausgeschieden wird, führt zu einem Kaliummangel, also Hypokaliämie.

Zu den häufigsten Ursachen von Hypokaliämie gehören:

  • Eine erhöhte Kaliumausscheidung durch die Nieren: Bei einigen Nierenerkrankungen sowie bei Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, Nierenhypertonie, Morbus Cushing und infolge der Einnahme von Diuretika.
  • Eine erhöhte Kaliumausscheidung durch das Verdauungssystem: Aufgrund von akutem infektiösem Durchfall, Durchfall durch Abführmittelmissbrauch, Durchfall in Verbindung mit Haut- und Darmfisteln, Durchfall durch Krebs und Chemotherapie.
  • Eine erhöhte Kaliumausscheidung durch die Haut: Aufgrund schwerer und großflächiger Verbrennungen oder Hautschäden.
  • Eine unzureichende Kaliumversorgung: Anorexie, kaliumarme Ernährung, Krankheiten, die mit einer bestimmten Destruktion des Körpers verbunden sind, unzureichende Kaliumversorgung in Fällen, wenn eine erhöhte Dosierung des Elements erforderlich ist.
  • Eine erhöhte Kaliumversorgung der Zellen: Aufgrund von Insulintherapie, Alkalose, Zellproliferation, z. B. bei Leukämie.

Zu den Symptomen von Hypokaliämie  gehören:

  • schwache, schlaffe Muskeln
  • Herzrhythmusstörungen und Leitungsstörungen
  • leichter Anstieg des Blutdrucks
  • Hyperaktivität

Schwerwiegende Symptome eines Kaliummangels treten nur bei einer starken Abnahme der Konzentration des Elements auf und verschwinden nach einer Supplementierung relativ schnell. Aber auch bei leichteren Kaliummängeln können unangenehme Beschwerden, wie Müdigkeit, Wassereinlagerungen im Körper, Schwellung der Gliedmaßen sowie Zittern der Oberschenkel und Waden oder Kopfschmerzen auftreten.

Das Risiko eines schweren Kaliummangels steigt bei älteren Menschen an, bei denen insbesondere eine zu geringe Kaliumaufnahme, ein erhöhter Verlust durch den Verdauungstrakt und der häufige Gebrauch von Arzneimitteln, die seine Ausscheidung verstärken, eine der Hauptursachen dafür sind.

ERNÄHRUNG – WELCHE PRODUKTE ENTHALTEN KALIUM

Gemäß den Empfehlungen der Ernährungsstandards für die polnische Bevölkerung beträgt die empfohlene Kaliummenge mindestens 4700 mg/24 h und bei stillenden Frauen mindestens 5100 mg/24 h. Kalium ist in zahlreichen Lebensmitteln enthalten. Praktisch in jede Art von Fleisch: weiß und rot sowie in Fisch und Gemüse. Eine gute Quellen sind Brokkoli, Spinat, Hülsenfrüchte – Erbsen, Bohnen sowie Kartoffeln (hauptsächlich ihre Schale), Tomaten und Kürbis. Kalium ist auch in Früchten enthalten: Bananen, Kiwi, Zitrusfrüchte, Pflaumen und Aprikosen (mehr in getrockneten). Milch, Joghurt und Nüsse sind ebenfalls eine gute Kaliumquelle.

Leider ist allgemein bekannt, dass Nährstoffe aus verschiedenen Gründen (auch u.a. aufgrund von Krankheiten) möglicherweise nicht vollständig aus der Nahrung aufgenommen werden oder dass die Nahrung selbst so nährstoffarm ist, dass sie den erforderlichen Bedarf nicht deckt. Auch die Erstellung eines optimalen Ernährungsplans ist nicht einfach. Beispielsweise beträgt der durchschnittliche Kaliumgehalt in der Ernährung bei Patienten mit Bluthochdruck nur etwa 70% der empfohlenen Aufnahme des Elements, was auf einen zu geringen Verzehr von Gemüse und Obst zurückzuführen ist. Daher sollte bei einer erforderlichen erhöhten Kaliumversorgung eine Supplementierung in Betracht gezogen werden.

PRÜFUNG DES KALIUMSPIEGELS

Sie müssen jedoch erst Ihren Kaliumspiegel prüfen. Informationen darüber, ob in Ihrem Körper ein Mangel, ein Überschuss vorherrscht oder ob der Kaliumspiegel normal ist, liefert Ihnen das Ergebnis der Haarmineralanalyse EHA. Das Ergebnis gibt Ihnen ein Bild der Kaliumkonzentration im Körper, und Informationen zum Gehalt von weiteren 28 Elementen geben ein Hinweis auf die Ursache des möglichen Mangels und helfen bei der Wahl der richtigen Behandlung und Supplementierung. Liefert das Ergebnis einen schweren Kaliummangel, erfordert das eine weitere entsprechende Diagnose.

KALIUM-SUPPLEMENTIERUNG

Bei Hypokaliämie ist eine Kalium-Supplementierung erforderlich. Eine Kalium-Supplementierung sollte auch bei Personen in Betracht gezogen werden, bei denen das Risiko eines Mangels an diesem Element besteht (ohne Hypokaliämie). Diese Risikogruppe umfasst Personen mit Bluthochdruck, ältere Menschen, Patienten mit Herzrhythmusstörungen sowie Patienten nach einem Schlaganfall,  mit Nephrolithiasis und Osteoporose.

Es liegen Ergebnisse vor, die die Wirkung einer erhöhten Kaliumaufnahme bei Erwachsenen mit Bluthochdruck zeigen. Studien haben eine Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks sowie ein um durchschnittlich 24% geringeres Schlaganfallrisiko gezeigt. Gleichzeitig wurde keine nachteilige Wirkung einer erhöhten Kaliumversorgung auf die Nierenfunktion beobachtet.

In Tierversuchen konnte auch eine Verringerung des Thromboserisikos aufgrund einer erhöhten Kaliumversorgung sowie eine Verringerung der Kalziumausscheidung im Urin beobachtet werden. Es stellte sich heraus, dass Patienten, die größere Mengen an Kalium ausscheiden, ein geringeres Risiko für eine Vergrößerung der Harnwegsablagerungen haben. Die Verringerung der Kalziumausscheidung bei Personen mit hoher Kaliumaufnahme ist auch ein Grund für die Verringerung des Osteoporoserisikos.

Die Bestimmung der Art der Kalium-Supplementierung erfordert eine individuelle Herangehensweise, die den Zustand der Organe berücksichtigt, die für die Regulierung des Elements im Körper verantwortlich sind. Derzeit sind Tabletten oder Kapseln die am häufigsten verwendete Form von Kalium (Kaliumchlorid). Doch die am besten vom Körper aufgenommene Form sind Nahrungsergänzungsmittel in flüssiger Form. Bei der Auswahl des richtigen Präparats sollte unbedingt der Kaliumgehalt im Produkt berücksichtigt werden.

Zu den Faktoren, die während der Kalium-Supplementierung besondere Vorsicht erfordern, gehören u.a.: anhaltende schwere Erkrankung, geringe Flüssigkeitsaufnahme, Schluckbeschwerden, Magenentleerungsstörungen und Einnahme von Medikamenten. Kaliumpräparate sollten nach der  Mahlzeit mit mindestens 100 ml lauwarmem Wasser eingenommen werden wonach man etwa 10 Minuten eine stehende oder sitzende Position einnehmen sollte.

 Lifeline Diag