„Unter der chronisch entzündlichen Darmerkrankung (IBD = inflamatory bowel desease) versteht man eine wiederkehrende oder kontinuierliche entzündliche Erkrankung des Darms, die mit Zeiten der Exazerbation ( akute Verschlechterung) und Remission (Nachlassen) verläuft. Die Ursachen dieser Erkrankung sind nicht bekannt, werden jedoch auf eine Fehlfunktion des Immunsystems bei Menschen mit bestimmten, noch nicht vollständig definierten genetischen Veranlagungen zurückgeführt. Es werden auch immer mehr Umweltfaktoren bekannt, vor allem die im Zusammenhang mit der Ernährung. Viele Patienten mit IBD sind oft untergewichtig und einige von ihnen leiden auch unter Anämie (Blutarmut). Je größer die Unterernährung desto schwieriger die Behandlung, langsamer der Übergang in den Remissionszustand und schwieriger seine Aufrechterhaltung. Der entzündete Darm nimmt die unterschiedlichen Nährstoffe schlechter auf und verursacht oder verschlimmert somit die Unterernährung. Während der akuten Krankheitsschübe sowie auch in den leichteren Entzündungszuständen kommt es zum erhöhten Proteinverlust und Beeinträchtigung der Absorption aller Nährstoffe. Stress, der die Krankheit begleitet, verursacht zusätzlich noch einen größeren Energieverlust. Untergewicht und Mangelernährung schwächen das Immunsystem und machen somit Darm anfälliger für Infektionen sowie beeinträchtigen seine Regeneration. Störungen des Ernährungsstatuses bei Kindern spielen eine Rolle für ihre körperliche und geistige Entwicklung. Kalorienmangel und sehr geringe Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen müssen durch eine individuell geplante und ausgewogene Diät ausgeglichen werden, dabei sollte man bedenken, dass es für alle Patienten mit IBD keine einheitliche Ernährungsweise gibt. (…) “
Zu niedrige Konzentrationen von Mineralstoffen, verursacht durch die gestörte Absorption bei IBD, müssen individuell durch ausgewogene Ernährung ausgeglichen werden. Überprüfen Sie mit Hilfe der EHA-Haarmineralanalyse, welche Elemente in Ihrem Körper fehlen, um die optimale Art der diätetischen Therapie zu wählen.“Die Notwendigkeit einer Diät, ergänzt mit Mineralien und Vitaminen, tritt häufig bei Morbus-Crohn (MC) sowie bei Colitis ulcerosa (UC) auf. Eine höhere Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Nährstoffmängeln betrifft Menschen mit Dünndarmverschluss, weil dort die meisten Nährstoffe aufgenommen werden. Außerdem wird öfters bei MC- als bei UC-Patienten aufgrund der Schmerzen (starke postprandiale Schmerzen) die Mahlzeitmenge vom Kranken signifikant reduziert. Bei UC kommt es zu Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen als Folge der langen und intensiven Diarrhoe. Man sollte auch bedenken, dass die Aufnahme von Medikamenten Einfluss auf die Absorption von Vitaminen und Mineralstoffen hat. Die angewandte Diät sollte daher mit einem Arzt und einem Ernährungswissenschaftler konsultiert werden, damit ein Verfahren zum Ausgleich von spezifischen Nährstoffen entwickel wird.“
EISEN
Bei IBD ist der Erhalt einer ausreichenden Versorgung mit und Aufnahme von Eisen äußerst wichtig. Bei dieser Erkrankung kommt es oft zur Malabsorption dieses Elements, zum Verlust von Eisen mit dem Blut, was im Endeffekt zum Eisenmangel führt.
Etwa 75% der gesamten Eisenmenge im menschlichen Körper befinden sich in metabolisch aktiven Proteinen, nämlich in: Hämoglobin (Blut), Myoglobin (Muskel), Transferrin (Transporter von Eisen im Blut), bestimmten Enzymen (Cytochrome, Katalase, Peroxidase). Die restlichen 25% werden in der Leber, Nieren, Knochenmark und Milz in Form von Ferritin und Hämosiderin gespeichert. Eisen – erbaut im Hämoglobin – ist am Transport von Sauerstoff beteiligt. Eisen beeinflusst außerdem die Immunität des Körpers, es wirkt gegen Müdigkeit und Anämie. Es nimmt an der so genannten Zellatmung teil. Ein Mangel an diesem Element im Körper führt zu Anämie, Immunschwäche, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen und Störungen der Regulierung von Körpertemperatur. Eisenmangel während der Schwangerschaft kann zu Fehl- oder Frühgeburt führen.
Eisen ist in Lebensmitteln in zwei chemischen Formen vorhanden. Die erste ist das Häm-Eisen oder die Fe 2+ -Ionen, die in die Schleimhautzellen eindringen. Die Fe 3+ -Ionen, eine Form von Nicht-Häm-Eisen, müssen zunächst zum Häm-Eisen reduziert werden (Fe 2+), damit der Körper diese aufnehmen kann. Diese chemische Reaktion findet im Magen unter dem Einfluss von Salzsäure und Vitamin C statt. Die Eisenaufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt in den Blutstrom findet im oberen Abschnitt des Dünndarms (Duodenum) statt, der bei Morbus Crohn sehr oft mit entzündlichen Veränderungen befallen ist.
Die Bioverfügbarkeit von Eisen
Sie hängt von der Herkunft des Nahrungsmittels ab. Man sollte beachten, dass das Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln nur in einem kleinen Ausmaß verwendet wird. Die Aufnahme von Eisen wird durch einige chemische Verbindungen, die in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind, behindert. Dazu gehören Phytine (enthalten in Kleie und wenig verarbeiteten Getreideprodukten), Oxalate (im Spinat, Sauerampfer, Rhabarber), Tannin in Tee und Kaffee, Calcium oder Phosphorane. Die Absorption von Eisen aus pflanzlichen Produkten beträgt von 1% (von Spinat) bis 5% (Weizenbrot). Die Aufnahme von Eisen wird auch durch überschüssige Ballaststoffe negativ beeinflusst. Die Faktoren, die die Aufnahme von Eisen begünstigen umfassen: sauren Mageninhalt, Vitamin C, Fleisch (meat factor), Kupfer, Kobalt und Mangan. Die Aufnahme von Eisen aus dem Fleisch beträgt bis zu 20%.
Der Eisenbedarf
Er hängt vom Alter, Geschlecht sowie vom physiologischen Zustand des Körpers ab. Den meisten Bedarf an diesem Element haben Säuglinge in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres (11 mg täglich), Jugend in Pubertät (12-15 mg), Schwangere (27 mg) und stillende Mütter (10 mg). Man sollte nicht vergessen, dass Frauen einen höheren Bedarf an Eisen haben als Männer, da sie die Verluste während der Menstruation ausgleichen müssen.
„(…) Bei vielen Patienten besteht die Notwendigkeit einer Eisen-Ergänzung, da die Versorgung mit der Diät, die Absorption und der Verlust durch Blutungen, erhebliche Mängel dieses Elements verursachen. Viele Patienten vertragen orale Eisenpräparate nicht, so dass eine intravenöse Eisenergänzung im Krankenhaus notwendig ist.“
Dank der EHA-Untersuchung erfahren Sie, wie das Niveau von Eisen und sein Verhältniss zu Kupfer und Kalzium in Ihrem Körper sind.
Faktoren, die die Aufnahme von Eisen begünstigen: | Faktoren, die die Aufnahme von Eisen behindern: |
saurer Mageninhalt | Phytine (enthalten in Kleie und wenig verarbeiteten Getreideprodukten) |
Vitamin C | Oxalate (im Spinat, Sauerampfer, Rhabarber) |
Fleisch (meat factor) | Tannin in Tee und Kaffee |
Kupfer | Calcium |
Kobalt | Phosphorane |
Mangan | Überschuss an Ballaststoffen |
CALCIUM
Über 99% des Calciums im Körper eines erwachsenen Menschen wird als Baustein von Knochen und Zähnen verwendet und nur weniger als 1% führt andere Funktionen aus. Calcium ist an der Nervenleitung, Blutgerinnung, Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichtes, bei der Muskelkontraktion, der Herzarbeit und der Aktivierung bestimmter Enzyme beteiligt.
Die Bioverfügbarkeit von Calcium
Die durchschnittliche Absorption von Calcium aus der Nahrung schwingt im Bereich von 30 bis 40%, und während der Perioden des schnellen Wachstums, in der Schwangerschaft, Laktation, und bei Mängeln im Körper steigt sie bis auf 75%. Die Absorption von Calcium aus dem Darmtrakt erfolgt hauptsächlich im Dünndarm und im kleineren Ausmaß auch im Dickdarm. Daher kommt es in den Zeiten einer akuten Exazerbationen der IBD oft zu einer verminderten Calcium-Aufnahme und damit zu seinem Mangel im Körper, der gesundheitliche Folgen mit sich bringen kann: Erkrankungen des Herz-Kreislauf- und Nervensystems, Osteopenie, Osteoporose (Knochenschwund), Osteomalazie (Knochenentmineralisierung, ihre Erweichung und Verformung).
Der Calciumbedarf
Er ist vom Alter, Geschlecht und vom physiologischen Zustand des Körpers abhängig. Babys benötigen 300 mg pro Tag in der ersten Hälfte und 400 mg in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres. Die empfohlene tägliche Calcium-Aufnahme bei Kindern im Alter von 1-3 Jahren beträgt 500 mg, im Alter von 4-6 Jahren – 700 mg, im Alter von 7-9 Jahren – 800 mg und bei Erwachsenen 1000 mg. Kinder im Alter von 10 – 18 Jahren, Menschen über 50 Jahre sowie Schwangere und stillende Mütter benötigen 1300 mg Calcium pro Tag.
Es ist zu erwähnen, dass das Calcium enthalten in Sauerampfer und Spinat für den Körper schwer zugänglich ist, da seine Absorption durch Oxalate gehemmt wird.
Obwohl Ballaststoffe die Aufnahme von Calcium hindern, können wir nicht vollständig auf sie verzichten in der Diät, da sie für die richtige Funktion des Gastrointestinaltraktes (unterstützen den Stuhlgang, wirken positiv auf die Darmflora) notwendig sind.
Dank der EHA-Untersuchung erfahren Sie, wie das Calcium-Niveau in Ihrem Körper
und sein Verhältnis zu Magnesium, Phosphor, Kalium, Natrium, Silizium und Eisen sind.
Faktoren, die die Aufnahme von Calcium begünstigen: |
Faktoren, die die Aufnahme von Calcium behindern: |
Vitamin D | Phytine |
Laktose | Oxalate |
manche Aminosäuren | Tannin |
organische Säuren | Phosphorane |
Gallensalze | Eisen |
Ballaststoffe |
EISEN VERSUS CALCIUM
Bei IBD treten sowohl Calcium- und Eisenmangel als auch Mängel an anderen Mineralstoffen und Vitaminen häufig auf. Eisen und Calcium sind Nährstoffe, die um den Aufnahme-Primat aus dem Magen-Darm-Trakt miteinander konkurrieren. Sollte eine Ernährung reich an beiden Mineralien erforderlich sein, beachten Sie bitte einige Ernährungsregeln.
Ein guter Weg, die Aufnahme von Calcium und Eisen zu verbessern ist, die Lebensmittel reich an Calcium und die reich an Eisen in den Mahlzeiten voneinander zu trennen. Lebensmittel reich an Eisen sollten mit Lebensmitteln reich an Vitamin C gegessen werden, da diese die Absorption von Eisen begünstigt. Es ist auch zu raten, auf den gewöhnlichen schwarzen Tee zu verzichten und einen Früchtetee zu wählen.
Dank der EHA-Untersuchung erfahren Sie, wie das Verhältnis von Eisen zu Calcium in Ihrem Körper ist.
Richtige Verbindung: | Falsche Verbindung: |
Eier + Gemüse, Säfte, Früchtetee, Obst, Marmelade | Ei + Spinat, Kakao, schwarzer Tee, Milch, Käse, Joghurt, Kefir, Buttermilch |
Fleisch + Gemüse, Säfte, Obst, Früchtetee | Fleisch + Spinat, Rhabarber, Kakao, schwarzer Tee, Milch, Käse, Joghurt, Kefir, Buttermilch |
Wurst + Gemüse, Obst, Marmelade | Wurst + Kakao, schwarzer Tee, Milch, Käse, Joghurt, Kefir, Buttermilch |
VITAMIN D
Die Absorption von Calcium und Phosphor ist vom Vitamin D abhängig. Zurzeit ist es ein modernes Thema, denn laut Berichten kann Vitamin D Entzündungen lindern. Ein Vitamin D-Mangel ist sehr häufig in unserer Klimazone, zumal der Einsatz von UV-Filtern, ihre Bildung unter dem Einfluss von UV-Strahlung auf der Haut hemmt. Bei Menschen, die nicht ausreichend Fisch und Milchprodukte konsumieren ist die Menge an diesem fettlöslichen Vitamin ebenfalls begrenzt.
VITAMIN C
„(…) Damit die Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen (pflanzliche Herkunft) verbessert wird, ist Vitamin C oder Ascorbinsäure erforderlich. Die meisten Tiere synthetisieren diese Substanz, doch der Mensch muss diese mit der Nahrung aufnehmen. “
SELEN
„(…) Selen ist für das reibungslose Funktionieren des Organismus unentbehrlich, u.a. schützt es die Zellmembranen vor Schäden durch freie Radikale. Ein Mangel an diesem Element wird bei Patienten mit Protein-Energie-Mangelernährung und bei Menschen nach der Entfernung eines wesentlichen Teils des Dünndarms festgestellt. Die Bioverfügbarkeit von Selen aus der Nahrung, hängt von der Zufuhr von Protein und Fett in der Diät ab, da es vorwiegend in Proteinprodukten vorkommt.“
Dank der EHA-Untersuchung erfahren Sie, wie das Selen-Niveau in Ihrem Körper ist.