Zink – Mangel und Supplementierung

Zink

Zink ist eines der wichtigsten Spurenelemente in unserem Körper. Es ist Bestandteil von über 300 Enzymen und Proteinen und spielt eine wichtige Rolle bei der Synthese von Steroidhormonen. In welchen Produkten ist Zink enthalten? Die größte Menge befindet sich in Fleisch, Meeresfrüchten und Vollkornprodukten. Es ist jedoch zu beachten, dass nur 30% der mit der Nahrung aufgenommenen Menge an Zink absorbiert wird. Bei Männern spricht man von einer Resorption von 8 bis 15 mg pro Tag, bei Frauen von 8 mg pro Tag. Mit zunehmendem Alter nimmt die Zinkaufnahme ab, und obwohl die Ausscheidungsrate proportional abnimmt, sollte stets beachtet werden, dass seine Einnahme in entsprechenden Mengen erfolgen sollte, um ein sicheres Gleichgewicht zu gewähren.

ZINKMANGEL – URSACHEN, SYMPTOME UND DIAGNOSE

Zinkmangel betrifft bis zu 30% der Menschen weltweit. Der Grund dafür ist eine schlechte Ernährung oder Krankheiten, die seine Resorption verhindern. Der Zinkmangel ist schwer festzustellen, da man bisher keine zuverlässigen Marker für sein Auftreten gefunden hat. Die Forscher versuchen, den Gehalt dieses Elements auf unterschiedliche Arten zu untersuchen, z. B. durch Bestimmung seiner Menge im Serum oder Plasma, in Urin, Erythrozyten, Leukozyten, Speichel oder bei der Untersuchung der alkalischen Phosphatase. Am effektivsten sind Untersuchungen mithilfe von Isotopen oder Radioisotopen. Doch aufgrund der Komplexität dieser Tests sind sie für die meisten von uns nicht verfügbar. Am häufigsten werden Plasma- und Serumtests durchgeführt, doch aufgrund der Tatsache, dass viele Faktoren wie Stress, Infektionen, Steroide, Schwangerschaft, Fasten usw. die Zinkmenge im Blut beeinflussen können, sind diese Tests nicht genau.

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Aufgrund der Schwierigkeit, Zinkmangel mit den oben genannten Methoden festzustellen, versuchen einige Ärzte und Ernährungsberater die Symptome bei Patienten genauer zu analysieren. Doch auch in diesem Fall ist die Diagnose nicht einfach und eindeutig. Da Zink so viele verschiedene Funktionen in unserem Körper hat, kann sein Mangel auf unterschiedliche Arten auftreten. Sowohl Appetitlosigkeit und Lethargie als auch Reizbarkeit und Angstzustände können auf einen Mangel hinweisen. Durch einen Mangel an Zink können auch eine Verschlechterung von Geruch und Geschmack, eine Beeinträchtigung des Gehörs und Tinnitus auftreten. Bei Männern kann es zur Abnahme der Libido kommen. Bei Kindern führt Zinkmangel zu einer verlangsamten Entwicklung. Personen, die einen Zinkmangel haben, vertragen schlecht Alkohol und Glukose, es kann zur Anämie und Wundheilungsstörungen, Darmerkrankungen und Durchfall kommen. Die Anfälligkeit für Infektionen und Parasiten steigt und die Lern- und Erinnerungsfähigkeit sinkt. Auch Arteriosklerose kann ein Zeichen von Zinkmangel sein.
Ein niedriger Zinkspiegel im Körper kann die Folge von unterschiedlichen Krankheiten sein, einschließlich Sichelzellenkrankheiten, Zöliakie, Morbus Crohn, Leberzirrhose, Anorexie oder Infektion mit HIV. Zinkmangel kann auch bei einer Nierenschädigung auftreten, die Folge von chronischem Durchfall, Körperverbrennungen, Alkohol- oder Drogenabhängigkeit sein kann. Die Gründe können auch banal sein. Zinkmangel kann bei Menschen auftreten, die Kaffee trinken und Lebensmittel mit hohem Eisen-, Kupfer-, Kalzium-, Phosphor-, Ballaststoff- oder Phytosäuregehalt zu sich nehmen. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass ein niedriger Zinkspiegel nicht immer die Folge von Krankheiten sein muss. Zur Gruppe von Personen mit einem erhöhten Risiko eines Zinkmangels gehören stillende Mütter, schwangere Frauen, Sportler (insbesondere diejenigen, die Ausdauersport, wie Laufen oder Radfahren betreiben) und Vegetarier. Wenn also eine Blutuntersuchung oder die Analyse der Symptome nicht immer ein tatsächliches Bild der Zinkkonzentration im Körper liefern, ist die Haarmineralanalyseeine mit einem klaren Bild des Niveaus eine gute Alternative.

SUPPLEMENTIERUNG

Nach der richtigen Diagnose eines Zinkmangels empfiehlt es sich entsprechende Präparate einzunehmen. Nahrungsergänzungsmittel sollten jedoch unter Aufsicht eines Spezialisten ausgewählt und zu sich genommen werden, da der Zinkmangel mit einem verringerten Anteil anderer Elemente einhergehen kann. Beispielsweise beeinträchtigt die Einnahme von Zinkpräparaten, selbst in geringen Mengen wie 18 mg/Tag, die Absorption von Kupfer, was bei einer langfristigen Einnahme zum Mangel dieses Elements führen kann. Eine Zink-Supplementierung kann auch Eisenmangel verursachen.

Es wurden zahlreiche Studien zur vorteilhaften Wirkungen der Zink-Supplementierung durchgeführt. Sportler sowie Personen, die sich im Alltag körperlich betätigen, werden von der Einnahme von Zink mit Sicherheit profitieren. Denn große Mengen von Zn werden zusammen mit dem Schweiß aus dem Körper ausgeschieden. Zudem erhöhte die organische Zink-Supplementierung den Testosteronspiegel und insulinähnlichen Wachstumsfaktor (IGF-1), der sich auf das Zellwachstum und die Muskelproteinsynthese positiv auswirkt.

Ein niedriger Zinkspiegel verringern die Anzahl der Lymphozyten, also Zellen des Immunsystems. Deswegen wirkt die Ergänzung des Elements einem geschwächten Immunsystem entgegen, von dem insbesondere ältere Menschen und Menschen, die Ausdauersport betreiben, betroffen sind. Für einige gewisse Zeit ist nach dem Training die Menge an Antikörpern, einschließlich Lymphozyten, reduziert, was Bakterien, Viren und Pilze Spielraum bietet.

Zink moduliert die Signalübertragung in Nervensynapsen. Dadurch hat es antidepressive Eigenschaften, und das auch bei Krankheiten, bei denen die Behandlung mit Psychopharmaka nicht wirkt. Es wurden Studien durchgeführt, in denen Patienten 12 Wochen lang Zink einnahmen, was die Symptome einer Depression signifikant reduzierte. Andere Studien haben zudem gezeigt, dass die Zink-Supplementierung bei älteren Menschen ihre Assoziationsfähigkeiten verbesserte und die Symptome von Demenz sich verringerte.

Die Einnahme von Zinkpräparaten senkt den Glukosespiegel im Blut und verbessert die Insulinsensitivität, was bei übergewichtigen Menschen besonders wichtig ist.

Bei Personen mit einem Zinkmangel verringert die Zink-Supplementierung den CRP-Spiegel, also einem Protein, das infolge einer Entzündung im Blut vorkommt. Die Verringerung des Spiegels dieses Proteins wird bei Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen als besonders wichtig angesehen.

Zinkmangel tritt heutzutage häufig auf. Aufgrund der besonders wichtigen Rolle, die Zink in unserem Körper spielt, und der schwerwiegenden Auswirkungen bei einem festgestellten Mangel, ist eine entsprechende Diagnose und Supplementierung nötig sowie eine gleichzeitige Untersuchung des Eisen- und Kupfergehalts.

Anna Borszewska, Niedobór cynku – przyczyna i skutek wielu groźnych schorzeń, [Übers.:Zink – Mangel und Supplementierung] DietPoint, 1(2)/2019, s. 10-13.